Wenn dich das Leben in eine Krise schubst
Eigentlich sollte es in diesem Blogartikel nicht um eine Krise, sondern um „Enjoy your Life“ gehen. So ziemlich das Gegenteil des aktuellen Themas.
Ich wollte für dich über die Kunst im „Flow“ zu sein schreiben und darüber, das Leben zu genießen…
Dazu war bereits in den Startlöchern, hatte die ersten Zeilen schon geschrieben – da ist es passiert! Wie meist in solchen Situationen, ohne Vorwarnung.
Der Schubs: plötzlich in einer Krise
Im engsten Familienkreis gab es völlig unerwartet einen Krankheitsfall, der mich sehr erschreckte. Mein schöner Flow wurde rüde unterbrochen und stoppte. Von jetzt auf gleich saß ich täglich im Krankenhaus bei einer mir nahestehenden Person und fühlte mich plötzlich sehr klein und machtlos.
Notlage – was war passiert?
Ich bin aus der aktiven Rolle, Schöpfer meines Lebens zu sein und mein Leben weitgehend im Griff zu haben, plötzlich in eine ungewohnt passive „Empfängerposition“ gerutscht. Meine Familie war nun von jetzt auf gleich dem „Goodwill“ und der Kompetenz von Ärzten und Pflegepersonal ausgeliefert.
Der tägliche Ablauf in einer Krankenhausstation ist eine Welt für sich. Eine Welt, die ich bisher nicht kannte!
Von der neuen Situation benommen, beobachtete ich viel und versuchte mit den Menschen um uns herum ins Gespräch zu kommen. Ich versuchte, mir ein Bild von der neuen Umgebung zu machen.
In diesen emotional unruhigen Tagen schlief ich schlecht. Obwohl ich gut auf mich achten wollte, wurde ich innerlich sehr dünnhäutig und etwas „wackelig“.
Kam mir diese Zeit auch lang vor, so meinte es das Leben doch gut mit uns – insgesamt gesehen war es ein eher kleiner Schubs: Nach 4 Tagen war das Schlimmste vorüber und die Krankenhauszeit wieder vorbei. Das normale Leben konnte wieder aufgenommen werden und normal weiterlaufen, so dachte ich.
Nachdem ich wieder frei durchatmen konnte, begann ich darüber nachzudenken, ob es einen Sinn hinter dem Schrecken gab.
Was hatte mir dieses Erlebnis an Lernerfahrung geschenkt?
Learnings oder gibt es bei einer Krise Perlen im Misthaufen?
Kennst du den Spruch: „Wenn dir das Leben Zitronen schenkt, mach Limonade daraus!“?
Dahinter steckt eine schöne und positive Denkweise, jedoch ist die Umsetzung nicht so einfach und sofort ersichtlich. Vor allem nicht, wenn man noch mitten in der Krise drinnen steckt und den „Zitronengeschmack“ quasi noch im Mund hat!
Leichter fiel es mir zu fragen: „Gibt es in all dem Drama vielleicht ein Geschenk für mich? Liegen da möglicherweise Perlen im Misthaufen der Lebenskrise verborgen?“
Dazu war die Anwort ganz klar: „Ja!“
Ich stellte mir diese Frage und recht schnell kristallisierte sich eine Vielzahl neuer Erfahrungen und Einsichten heraus.
Meine persönlichen Erkenntniss – Perlen
- Zuerst die Wichtigste:
Wenn es dir wirklich dreckig geht, dann gibt es im Krankenhaus Menschen, die sich wirklich bemühen dir zu helfen! Du kannst für eine Weile einfach abgeben und loslassen. Trotz Stress, Hektik und vielerlei Anforderungen findet man dort immer wieder ein offenes Ohr und viel Einsatz.
Lässt man sich darauf ein, dann sind von der Putzkraft bis zur Ärztin alle menschlich ansprechbar gewesen und um Unterstützung bemüht. - Das Krankenhaus ist ein Gleichmacher!
Sowohl in der Zimmerbelegung als auch beim Personal – alles war Multikulti. Wir saßen alle im gleichen Boot! Nach kurzem Beäugen entstand erste Kommunikation und gegenseitige Hilfestellung. Eine schöne und bereichernde Erfahrung! - Für mich persönlich, als Praxisinhaberin:
Die Welt geht nicht unter, wenn ich gebuchte (und bezahlte) Termine in einer Ausnahmesituation verschieben muss! Es ist mir sehr schwer gefallen, meine Klienten um Verständnis zu bitten und meine Coachings umzulegen. Ich wollte nicht unprofessionell sein und musste meinen eigenen Arbeitscodex überwinden. Aber: Man darf um Hilfe bitten und oft wird sie uns verständnisvoll gewährt!
So erkannte ich einschränkende Glaubenssätze, die mir vorher nicht bewusst waren und konnte mit ihnen aufräumen. An dieser Stelle noch einmal ein dickes Dankeschön an die Betroffenen. Danke für so viel Verständnis und Mitgefühl!
Und dann war alles wieder gut?
Leider nein! Es kam ein weiterer Schubs:
Mein Nervenkostüm war nicht so stark, wie ich dachte. Obwohl ich gut auf mich geachtet hatte, ist es in diesen Tagen dünn geworden… Kaum war alles vorbei und ich konnte die innere Anspannung loslassen, da wachte ich morgens mit allen Anzeichen eines Hörsturz auf.
Vielleicht weißt du, dass ich vor über 10 Jahren nach mehreren Hörstürzen aus meinem Lehrerinnenleben ausgetreten bin? (Mehr dazu unter: Silke Kitzmann) Genau so lange hatte ich keinen mehr und ich habe auch nicht damit gerechnet, das noch einmal zu erleben!
Man sagt, dass sich herausfordernde Themen im Leben öfter als einmal zeigen. Man hat eine andere Bewusstseinsstufe erreicht und darf sie auf einer tieferen, veränderten Ebene noch einmal anschauen und verarbeiten.
So war es wohl in diesem Fall: Ich habe den Hörsturz direkt erkannt und bin zielgerade in Behandlung gegangen. Weil ich nicht erneut in ein Krankenhaus gehen wollte, habe ich versprochen, mich Zuhause auszuruhen und ruhig zu verhalten.
Von der Krise zum Lernprozess
Nun durfte ich lernen, mich wirklich zu schonen und aus allen anstrengenden Abläufen herauszuhalten.
Das war eine tolle Übung! Aber keine leichte… 😉
Sobald es mir einen Tag besser ging, begann ich mit altem Schwung alles zu erledigen, was am Vortag liegengeblieben war. Nur um zu merken, dass der Schwindel direkt zurückkam.
Multitasking ging gar nicht mehr! Habe ich im Garten den Wassserschlauch angestellt, um kurz ein Beet zu wässern, während ich drinnen Wäsche aufhängte – dann war der Wasserschlauch kurz danach einfach vergessen. Ich hatte ein Sumpfbeet…
So war ich gezwungen, mich sehr, sehr zurückzunehmen. Nur eine Sache zu einer Zeit zu tun. Dabei zu bleiben. Im Moment zu sein, ganz bei mir und achtsam. Sehr spannend!
Eine Erkenntnisperle erwächst aus der Krise
Das größte Geschenk hinter diesem Hörsturz erkannte ich aber erst eine Woche danach: Mir wurde klar, dass ich mit dieser Stressanfälligkeit definitiv in diesem Leben keine (Schul)Lehrerin mehr sein würde!
Nach gut 10 Jahren stapelten sich noch immer Ordner mit Schulmaterialien in meinem Arbeitszimmer. Damit ich nicht „nackig“ wäre, sollte ich doch noch einmal in die Schule zurückgeordert werden.
Jetzt kann ich aus tiefer Gewissheit sagen: Endgültig vorbei!
Ich kann mein „Vorleben“ zu einhundert Prozent loslassen und mein Arbeitszimmer endlich entrümpeln! Closure!
Die letzten turbulenten Wochen waren für mich wirklich keine schöne Zeit. Eine wertvolle Zeit war es aber in jedem Fall! Meine Ohren haben sich inzwischen beruhigt, mir geht es wieder gut.
Dennoch bin ich insgesamt etwas langsamer geworden und gestehe mir das auch zu. Ich haushalte bewusster mit mir und meinen Kräften. Und ich habe viele Einblicke erhalten, die meine Arbeit mit anderen Menschen bereichern werden!
Krise, Krise, was ist jetzt mit dem Flow und der Leichtigkeit?
Den Artikel zu Flow und Leichtigkeit habe ich inzwischen auch geschrieben, denn es ist ein wichtiges Thema. Es ist ein Zielzustand, den wir uns alle wünsche. Schau dazu einfach unter flow
Meine spirituelle Lieblingslehrerin hat einmal gesagt:
„Man kann noch so positiv und ein guter Mensch sein, manchmal schubst dich das Leben einfach! Dann ist es wichtig, gut verwurzelt zu sein und sich wieder neu auf seine Mitte auszurichten!“
Daran halte ich mich! Ich finde, es ist ein wertvoller, hilfreicher Satz, den ich hiermit gerne an dich weitergebe.
Insgesamt ist dieser Artikel sehr persönlich geworden, dennoch möchte ich ihn dir nicht vorenthalten. Jeder von uns erhält immer wieder einmal im Leben einen „Krisen-Schubs“! Manchmal ist er sanfter und manchmal heftiger.
Den Schock und den Schmerz kann ich durch einen Artikel nicht nehmen. Ich wünsche mir aber, dass ich mit dieser Schilderung ein wenig zu einer erweiterten Sicht auf Notlagen im Leben anregen kann.
Möglicherweise lässt sich er sich ja auch auf DEIN Leben und deine Krisen-Momente anwenden und unterstützt dich dadurch! Wenn du beim Aufräumen mit einem „Schubs“ und seinen Auswirkungen auf dein Leben Unterstützung brauchst, dann ist energetisches Arbeiten wirklich hilfreich. Es kann die Schocks und emotionalen Traumata aus deinem System lösen und dich gut stabilisieren. Mein Angebot zur Unterstützung findest du unter Energiearbeit.
Wie immer freue ich mich, wenn du in der Kommentarfunktion deine Gedanken zum Artikel mit mir teilst.
Ich verabschiede mich mit einem irischen Segensspruch:
„Möge die Straße dir entgegeneilen und möge der Wind immer in deinem Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf dein Gesicht scheinen und der Regen sanft auf deine Felder fallen.“
Möge das Leben es gut mit dir meinen!
Alles Gute für dich,
ich winke dir fröhlich zu aus Büttelborn!
Deine Silke
Energieübertragung Zentrierung für dich
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Fotos: s.kitzmann/ pixabay/ unsplash
Kommentare
6 Antworten zu „Krise im Leben meistern“
Liebe Silke,
Danke für diesen Artikel… Ich liebe es wie du mit Themen umgehst… Was für einen Weitblick du hast… Ich erkenne mich selbst und meine Familiensituation in dem was du erlebt hast leider sehr wieder. ;( eine Lernaufgabe in den Schubsern zu sehen und nach Perlen im Misthaufen zu suchen, das sind echt hilfreiche und gute Denkanstöße für mich… Danke dafür 🙂
Hoffe bei dir läuft es nun wieder rund! 🙂
Glg,
Eva
Liebe Eva,
ich freue mich, wenn dich der Artikel dazu anregt nach Perlen zu suchen. 😀
Das ist in jeder unliebsamen Situation ein guter Impuls! Bei uns ist alles wieder im grünen Bereich, wie lieb dass du nachfragst. <3 Ganz herzliche Grüße zu dir,
Silke
Liebe Silke,
herzlichen Dank für diesen Artikel.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alles für etwas gut ist. In dem Moment, in dem es passiert, können wir nur oft noch nicht sehen wofür.
Das, was du für dich erkannt hast, geht in die selbe Richtung, oder?
Wenn man die Ereignisse so betrachtet, kann es das Vertrauen stärken, finde ich.
Ich wünsche dir alles Gute und einen feinen Sinn dafür, was dir gut tut.
Herzliche Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
ich freue mich, dass du verstanden hast, worum es mir in dem Artikel geht. Es ist so leicht, in der Opferhaltung zu bleiben!
Letztendlich hat aber alles einen höheren Sinn und Zweck, auch wenn er sich nicht immer gleich erschließt… 😉
Ich danke dir für deine guten Wünsche und sende ganz herzliche Grüße zu dir zurück!
Silke
Liebe Silke,
danke für deinen sehr persönlichen Bericht.
Wie schön, dass du die Perlen im Misthaufen (die Kombi kannte ich so noch nicht!) gesucht und gefunden hast.
Das ist ja manchmal nicht so leicht.
Auch, weil man vielleicht einfach nur froh ist, dass das Thema „vom Tisch“ ist und man gar keine Lust mehr auf eine Rückschau hat.
Dass sie sich trotzdem lohnt, hast du noch mal deutlich gemacht.
Achte bitte gut auf dich.
Alles Liebe
Michaela
liebe Michaela,
der Ausdruck stammt von mir. 😉
Ja – dieses Mal ist der Artikel wirklich sehr persönlich.
Ich erhoffe mir, dass das den Leser nicht stört, sondern durch die Offenheit auch andere Menschen davon profitieren können…
Ich danke dir für deine guten Wünsche und werde weiterhin auf mich achten!
Ganz liebe Grüße, Silke