Über die Bedeutung von Vergebung

Was bedeutet das „Vergebung“ eigentlich?
Warum ist Vergebungsarbeit so wichtig für die eigene Entwicklung und wie kann sie auf tiefer Ebene gelingen?

Sicher sind wir uns darüber einig, dass es wenig gut tut in negativen Gefühlen, wie Groll, Wut, Hass, Schock, Traurigkeit, Frust, Neid, Eifersucht oder Angst stecken zu bleiben. Was dies energetisch und auch körperlich mit uns macht, kannst du im Artikel: Was Ärger anrichtet nachlesen.

Wenn du dich mit deinen schweren Emotionen (auch Schattenanteile genannt) lange genug auseinander gesetzt hast, dann kommst du vielleicht an den Punkt, an dem du sie gerne loslassen und verabschieden möchtest. Das ist sehr sinnvoll, wenn du wieder in einen Zustand des Wohlbefindens und Friedens mit dir selbst zurückkehren möchtest.

Wie aber kann dies gelingen?

Vergebung


Grundlegendes Loslassen gelingt nur durch tiefe Vergebungsarbeit!

Ich schreibe hier bewusst „Vergebungs-Arbeit, denn der Wunsch zu vergeben ist ein wichtiger erster Schritt, reicht i.d.R. aber noch nicht ganz aus.

So lange du eine Verletzung in dir hütest und sie vielleicht durch umwälzendes Grübeln noch nährst, so lange beschwert sie dein Energiefeld und belastet dein Gemüt.  Erst wenn du die emotionalen Wunden wirklich anschaust und bereit bist, sie wieder in den Frieden zu holen, dann können sie sich transformieren und endgültig verabschieden. Dann kann Entspannung in das Thema oder die Lebenssituation kommen!

Wichtig ist die Erkenntnis, das du durch den Prozess des Vergebens vorrangig DIR SELBST etwas Gutes tust! Indem du wunde Punkte loslässt, befreist du dich selbst aus einer emotionalen Schieflage und schenkst dir inneren Frieden.

Ich kann nicht einfach so vergeben. Das Geschehene war zu schlimm!

Hin und wieder ist Vergebung gefühlt nicht möglich! Meist handelt es sich bei dem Auslöser „nur“ um eine Meinungsverschiedenheit oder verletzte Gefühle. Wenn aber ein traumatisches Vergehen, wie z.B körperlich oder seelischer Missbrauch dahinter steht, ist das Vergeben von Seiten des Opfers fast ausgeschlossen.

In diesem Fall hilft vielleicht der Blick von einer höheren Ebene auf den Vorfall:

Kurzer Diskurs aus spiritueller Sicht:

  • Vor unserer Inkarnation haben wir mit unserer Seelenfamilie abgesprochen, worum es in diesem Erdenleben gehen soll. Was wir gerne lernen möchte, in welchem Bereich wir wachsen und Einsichten gewinnen möchten.
  • Die Rollen wurden verteilt. Mitglieder der Seelenfamilie übernehmen wichtige Positionen. Wir sind inkarniert und leben nun das entsprechende Leben. (Mehr dazu: Lebensplan herausfinden)
  • Irgendwann greift eine Absprache und wir werden so richtig in ein schmerzhaftes Thema hinein geschubst. Dies gilt für beide Seiten: Erleiden wir den Schmerz, sind wir das „Opfer“, so machen wir alle anderen Beteiligten dadurch zu „Tätern“. Ohne Opfer gibt es keine Täter und anders herum.
  • Die Lernerfahrung aus dem Geschehen wirkt für beide Seiten. Jeder hat nun die Möglichkeit sich mit seiner Befindlichkeit auseinander zu setze und sich weiter zu entwickeln. Oder eben nicht.

Begeben wir uns in die Vergebungsarbeit, dann gehen wir damit absichtsvoll aus dem Drama heraus. Wir legen unsere „Opferrolle“ ab. Damit erlauben wir dem oder den „Tätern“, sich (auf energetischer Ebene) ihrer Rolle ebenso zu entledigen. Genau wie Schauspieler, die ein Stück vorzeitig beenden.


Falls Vergebung auf kognitiver Ebene nicht möglich ist, so reicht für ein besseres Lebensgefühl bereits die innerliche Bereitschaft und die energetische Arbeit dazu. Die Absicht, sich aus dem Drama oder Trauma mit all seinen energetischen Bändern, Verstrickungen und Nachwirkungen herauszuziehen.

Wir heilen unseren eigenen Schmerz, widmen uns den auslösenden wunden Punkten und erreichen damit ein Feld der Neutralität! In diesem kann uns unser Gegenspieler nicht mehr erreichen und verletzen.

So ermöglichen wir uns selbst mehr Frieden!

Vergeben und Versöhnen, Vergebung und Selbstvergebung

Über die Definition von Vergebung, Versöhnen und Verzeihen

Eine kluge Freundin sagte vor einiger Zeit zu mir: Für mich ist die Bedeutung von Vergebung nicht die Gleiche wie Versöhnung!

Ich verstand sofort, was sie meinte:

Vergeben

Es gibt Dinge, die sind so furchtbar, dass es unmöglich ist, sie zu verzeihen oder sich damit zu versöhnen!

.

Die Verletzungen sind so groß, dass man es nicht schafft, mit der auslösenden Person wieder in ein positives Gefühl zu kommen. Das ist einfach nur menschlich. Wir sind keine Heiligen.

VERGEBUNG aber sollte (zumindest energetisch) immer möglich sein!
Uns selbst zuliebe. So bedeutet Vergebung für mich, dass wir aus dem Feld des Dramas hinaus schreiten, an einen Ort der Neutralität. Es bedeutet, dass wir die alten Verletzungen von uns abfallen lassen, in der Absicht: Lebe du dein Leben weiter, ich lebe meines!

Dazu braucht es vor allem die Bereitschaft, die Dinge gut sein zu lassen. Mein Gegenüber ist in seinem Feld, ich bin in meinem. Fertig! Wenn die Absicht und der Wunsch dazu da ist und man sich dieses Geschenk machen möchte, dann sollte dies möglich sein. Es beschert Inneren Frieden!

Wirkliche Versöhnungsarbeit, also die Bereitschaft mit dem Gegenüber über den Nullpunkt hinaus, in einen Bereich der Freundlichkeit zu kommen, das verändert energetisch noch einmal eine Menge. Es ist das sogenannte Sahnehäubchen und fühlt sich im Anschlussganz und gar gut an!

Hervorragend, wenn dieser Schritt bewältigt werden kann. Wenn nicht: Auch von einem Minusstand „nur“ die Neutralität zu erreichen, verbessert die Lebensqualität bereits enorm!

Bedeutung von Selbstvergebung – der wichtigste Schritt überhaupt!

Inzwischen stellt die Vergebungs- und Versöhnungsarbeit einen wichtigen Bestandteil meiner Heilarbeit dar. Geschieht sie nicht, fehlt ein Element und der Klient kann sein Thema noch nicht ganz verabschieden.

Je mehr ich aber mit der Vergebungsarbeit arbeite, um so deutlicher zeigt sich: Wichtiger noch als die Vergebung ist der Aspekt der SELBSTVERGEBUNG!

Wie ich das meine?
Nun, zum Einen haben wir Menschen die Neigung, uns selbst gegenüber deutlich härter und unnachgiebiger zu sein als zu unseren Mitmenschen.

Mal Hand aufs Herz:
Wie oft schimpfst du in Gedanken oder auch laut mit dir selbst, weil du vielleicht etwas vergessen oder nicht ordentlich erledigt hast? Würdest du mit deiner Freundin, deinem Kind genauso hart ins Gericht gehen? Dieselben Worte benutzen..? Ich glaube nicht!

Vergeben

Zum anderen liegt die Wut, der Schmerz, die Verbitterung letztendlich in uns selbst:
ICH habe wütend, beleidigt, verletzt… etc. auf einen Auslöser reagiert. Eine Aktion im Außen, ein bestimmtes Verhalten hat dies bei und IN MIR ausgelöst!

Ich habe eine innere Verletzlichkeit. Damit habe ich mich in den Opferstatus begeben, eine Rolle, die niemandem behagt. Oft wird diese Rolle von einer Menge meist unbewusster Glaubenssätze und Überzeugungen genährt und gehalten, die wir von klein auf entwickelt und übernommen haben.

Sich selbst genau diese vermeintlichen Schwächen und Fehler zu vergeben und zu verzeihen, kann eine Energiewelle auslösen, immense Erleichterung schenkt. Da ich den Energielauf meines Gegenübers fühle, habe ich dies schon häufig wahrnehmen dürfen.

Die Bereitschaft zur Selbstvergebung löst mehr angestaute Energie, als die Vergebung für andere. Sobald ich meine energetischen Schmerzpunkte umarmt habe und aus dem Drama ausgestiegen bin, komme ich in eine innere Ruhe und einen Zustand des Friedens.

Die Kränkung oder Verletzung wurde auf allen relevanten Ebenen wirklich losgelassen und das Leben kann wieder nach vorne fließen!

Und die Selbst-Versöhnung?

Vielleicht fragst du dich an dieser Stelle: Hm, wie ist es denn hier mit der Selbst-Versöhnung? Dem wirklichen Verzeihen?

Selbstversöhnung kann erst nach dem Vollziehen der Selbstvergebung stattfinden. Es wäre folgerichtig der nächste Schritt:
Wenn du von einem Bereich unter Null emotional auf den Nullpunkt gekommen bist, dann ist bereits viel gewonnen! Von hier aus ist es leichter möglich, im nächsten Schritt in die Selbstliebe gehen! Und wie wunderbar, wenn du dies kannst und dich darauf einlässt!
Selbstliebe fühlen und leben, das ist für vielen Frauen ein eigenes wichtiges Thema

Es gibt so viele Aspekte, in denen wir mit uns selbst nicht in der Liebe sind. Möglicherweise haben wir bereits die Akzeptanz erreicht. Das bedingungslose Annehmen der eigenen Person ist die Königinnen-Disziplin.

Seine wunden Bereiche Stück für Stück wahrzunehmen, aufzudecken und dann liebevoll anzunehmen, ist ein lebenslanger Prozess. Es ist tiefe Bewusstseinsarbeit!

Vergeben und Versöhnen, Vergebung und Selbstvergebung

Deine Meinung ist gefragt!

Wie jede Blogschreiberin freue auch ich mich über einen regen Austausch zum jeweiligen Thema! Es ist wichtig für mich, ob ich dich mit meinen Inhalten erreiche und ob sie dich unterstützen.

Wenn du mir also deine Ansicht zur Vergebung/ Versöhnung und zum Verzeihen erzählen möchtest, dann freue ich mich sehr darüber, wenn du dies im Blogkommentar tust! 🙂

Mögest du dich deinen wunden Punkten sanft nähern und mit gütigen Augen auf dich und deine Mitmenschen schauen!


Deine Silke

Vielleicht möchtest du hier weiterlesen: Selbstliebe: Wie gehst du mit dir um?

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Bilder: Pexel & Unsplash
Text: S.Kitzmann




Kommentare

2 Antworten zu „Über die Bedeutung von Vergebung“

  1. Avatar von Angela Allenstein
    Angela Allenstein

    Liebe Silke,

    vielen Dank für deine wunderschönen Newsletter gerade zum Thema Vergebung. Ich glaube, dass du nicht nur mich, sondern auch viele andere Leserinnen damit erreicht.

    Nochmals ganz herzlichen ❤️Dank für deine wunderbare Website und deinen Newsletter. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten ????

    Liebe Grüße und einen erholsamen Sonntag ☀️
    Angela

    1. Liebe Angela,
      ich freue mich sehr, dass dir meine Website und auch der Artikel gefällt. Vielen Dank für die Rückmeldung. ????
      Es wird später noch einen dritten Teil dazu geben, mit Handlungsimpulsen zum Umsetzen.????????
      Liebe Grüße und alles Gute für dich,
      Silke

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